Am 19. Oktober 2019 ist nach kurzem Krankenhausaufenthalt unser langjähriges Ehrenmitglied Martha Siebenhüner verstorben und ich möchte mit einem Nachruf die tiefe Trauer zum Ableben unser Martchen zum Ausdruck bringen.
Im Jahre 1949 gehörte Martchen, zusammen mit Ihrem Mann Werner und dem Ehepaar Friedel und Gerhard Krüger zu den Gründungsmitgliedern der damaligen Sektion Rudern innerhalb der Betriebssportgemeinschaft Rotation Berlin mit Sitz in Rauchfangswerder.
Es folgten einige Jahre, in denen Werner und Martchen bemüht waren eine stabile Sportgruppe aufzubauen und auch die ersten Mannschaften auf Ruderregatten dabei waren. Nachdem sich dann über einige Jahre mit erlebnisreichen Wanderfahrten und auch den ersten Anfängen im Rennrudern die Sektion Rudern zu einer immer größeren Gemeinschaft entwickelt hatte, kam immer mehr der Gedanke auf sich nach einem größeren Objekt und vor allem auch mit einem kürzeren Anreiseweg umzusehen. Im Jahre 1953 gelang es dann das Objekt in der Rehfeldstr. 9, heute Sportpromenade 23, zu ordern und für Rotation zu gewinnen. Anfang 1954 konnte der Umzug nach Karolinenhof erfolgen.
Martchen war von Beginn an dem Wanderrudern zugetan, hat aber auch etwas Wettkampfluft geschnuppert und konnte sich sogar zweimal als Siegerin in die Liste der Vereinsmeister im Einer eintragen.
Gemeinsam mit Werner wurde auch für Rudernachwuchs gesorgt und mit Gerd und Steffen zwei prächtigen Söhnen das Leben geschenkt. Leider ist ja Gerd im Jahr 2015 viel zu früh verstorben, aber mit Steffen stand ein treusorgender Sohn an ihrer Seite. Mit Inka kamen dann eine liebe Schwiegertochter und der Enkelsohn Nane in ihr Leben. 1990 wurde der Enkelsohn Benno geboren und mit dem kleinen Emil wurde sie im März 2015 Uroma.
Viele Jahre hat die ganze Familie den Urlaub im Ruderboot gestaltet. Dabei sehr oft im Doppelzweier mit Stm. und KS. An den Skulls meistens Martchen und Gerd und Steffen als Steuermann. Es wurde am Samstag zum Ziel voraus gerudert und Werner kam, nach der Arbeit, mit dem Dampfzug zum Urlaubsort nach. Das Rudern war eben Herzenssache und dominierte in der Freizeit.
Bei den zahlreichen Jahren der aktiven Zeit in unserer Rudergemeinschaft hat Martchen immer beispielhaft Werner bei der Vereinsentwicklung unterstützt und damit zahlreiche positive Akzente gesetzt. Sie war viele Jahre im Geschäftszimmer der Ruderregatta am Rohrwall tätig und hat damit zur Entwicklung dieser Traditionsregatta im Bezirk Treptow-Köpenick beigetragen, die wir in diesem Jahr Ende September bereits zum 65. Mal veranstaltet haben.
Martchen hat sich ihr gesamtes Leben zu unserer Rudergemeinschaft bekannt und in den letzten Jahren versucht mit regelmäßigen Besuchen bei Veranstaltungen im Bootshaus den Kontakt aufrecht zu erhalten. Sie beteiligte sich auch dankenswerter Weise über viele Jahre regelmäßig an der Spendenzahlung für den Kauf unseres Objektes und aktuell der Ratenzahlung für den Senatskredit für die Dachsanierung.
In den letzten Jahren hat sie, wohl auch auf Steffens Initiative hin, für die Gestaltung der Freizeit ihr Herz für den Fußball beim 1. FC Union entdeckt und war mit einer Dauerkarte bei fast jedem Heimspiel dabei.
Wir sind alle traurig über Martchens plötzlichen Tod und werden ihr Andenken immer in Ehren halten.
Mit dem Spruch „Begrenzt ist das Leben – unendlich die Erinnerung“ möchte ich vor allem Steffen und Inka und den Enkelkindern viel Trost aussprechen.