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25.05.2024 – Stadtdurchfahrt 2024

Ein kurzes Vorwort vom „Übermittler des Beitrags“… 
Das war sie nun also, die Stadtdurchfahrt 2024. Mehr als zwei Achter auf der Meldeliste, am Ende gerade so ein Achter und ein gesteuerter Vierer zusammen gekommen… Gefühlt fehlte der Fahrtenleiter, das beginnt bei der Festlegung der Tour inklusive vorhergehender Organisation der Etappen und endet bei der Getränkeversorgung im Boot. Geht alles besser und können wir besser, als Vereinsveranstaltung mit mehr als einem Boot und mehr als nur einer Besatzung. Können wir ja nächstes Jahr zeigen!
Für alle die mitgerudert sind war es auch dieses Jahr wieder ein tolles Erlebnis!! Dazu wurden viele Bilder als Status gepostet, allerdings nur wenige für einen Bericht übermittelt. Geht auch besser… Jens hat einen Beitrag geschrieben, der folgt nun.

Das Kommunikationsquadrat, der Schritt des Molecule Man, jede Menge Schweiß, Tränen, Clicks und das Pokalendspiel 2024.

Um es gleich vorwegzunehmen, das Pokalendspiel war uns so ziemlich egal, wir wollten nur mal wieder durch das Zentrum der Macht, der Bundeshauptstadt, Rudern.
Dafür hat der liebe Gott den Berliner Landesruder- und Kanuverband geschaffen, die diese Durchfahrt nun schon zum vierten Mal organisierten (Respekt und Dank dafür).

Schon im Vorfeld der Veranstaltung offenbarte sich die große Heterogenität unserer Rudergemeinschaft.
(Heterogenität ist allgemein die Uneinheitlichkeit oder Verschiedenheit der Elemente einer Menge hinsichtlich eines oder mehrerer Merkmale.)
Die „Einen“ schweigen, die „Andern“ machen, die „Nochanderen“ lassen machen, die „Vorletzten“ wissen (viel) und „Einige“ sind dann nicht mehr dabei. Schwieriges Umfeld, aber so ist das Leben.
So mussten wir auf das Brauchtum, der Lagerung der Boote zur Vorbereitung der Stadtrundfahrt bei der Treptower Rudergemeinschaft, in diesem Jahr verzichten. Alternativ hätten wir durchaus zu Wiking vorfahren können (Danke nochmals an Wiking für das Angebot), nur jetzt kommt das oben genannte Kommunikationsquadrat (auch vier Seiten Modell) ins Spiel.

Das Vier-Seiten-Modell (auch Nachrichtenquadrat, Kommunikationsquadrat oder Vier-Ohren-Modell), erschienen 1981 im ersten Band der Schrift Miteinander Reden von Friedemann Schulz von Thun, ist ein Modell der Kommunikationspsychologie, mit dem eine Nachricht unter vier Aspekten oder Ebenen beschrieben wird: Sachinhalt, Selbstkundgabe, Beziehung und Appell. Diese Ebenen werden auch als „vier Seiten einer Nachricht“ bezeichnet. Das Modell dient zur Beschreibung von Kommunikation, die durch Missverständnisse gestört ist.

„Dann fahren wir eben vom Verein los. Treff 8.00 Uhr, Abfahrt 8:30 Uhr“.
Für den Autor starker Tobak, weil auch wer rechnen kann, ab und an im Vorteil ist.
Dh., die (vor)abendlichen 14,50 km bis zur Treptower Rudergesellschaft kommen, dann am Tag der Stadtrundfahrt eben einfach mal zu den sonst üblichen 43-44 km als „Nachschlag“ obendrauf.
Sprich, bei den vielen Fotostopps (und jedes Mal die Phönix von neuem anschieben) lässt man(n und/oder Frau) da schon ein wenig von den vorhandenen und nicht vorhandenen „Körnern“. Wohl denen, die nicht wissen, was sie denn da tun und ihnen bevorsteht.

Jetzt sind wir bei der Überschrift. Im Rahmen des Kommunikationsmodels gibt es einen Sender und einen (bzw. auch mehrere) Empfänger.
Wer war eigentlich der „Sender“ und wer die Empfänger? Bei uns gibt es, wie Überall halt die mit einer Meinungshoheit und die mit etwas weniger davon (aber mit vielen anderen Qualitäten). Nur mit Meinungshoheit kommt noch kein Boot vom Fleck.
Aber nehmen wir die Sachinformation als erste „Seite“ mal auf: Losfahren, bis zur Lessingbrücke (Charlottenburg), Anschlagen und zurück.
Die zweite „Seite“ auf der Appellebene lautete: Treffen, Mannschaften einteilen, Ablegen bis 8.30 Uhr, der „Rest“ ergibt sich. Das waren die beiden (scheinbar) einfacheren Seiten.
Jetzt wird’s kompliziert. Bei einem vier „Seiten“ Modell, fehlen ja nun noch zwei „Seiten“. Selbstkundgabe (des bzw. der Sender) und Beziehungsseite; sprich: Wie stehen wir eigentlich zueinander? Gibt es den Ober und Unterruderer?
Schwierig, schwierig, mache sich jeder seinen Reim drauf. Bei der Vernachlässigung dieser „Seiten“ tut halt alles am Abend ziemlich weh.

Am Stadtrundsfahrtstag ergab sich dann zwischen 8 und 8.30 Uhr folgendes Szenario:
Ein schöner gefahrener Schellenbacher C Gig Vierer/Fünfer mit 5 fitten dynamischen Herren und ein auch sehr schöner B Gig Achter mit sieben hoch motivierten gut gelaunten Damen und zwei Herren zur Auffüllung des Ganzen. Dazu noch einen Ansatz von Vernunft: Bei der Masse an Booten im Innenstadtbereich, verbunden mit Schleusen- und Anlegemanövern, lieber das robuste (und gutmütige) B Gig Boot rudern, und das „ sensible C Gig Rennpferd“ von Schellenbacher im Stall (bzw. in der Bootshalle) stehen bzw. liegen lassen.
Letzteres eine weise, wenn auch sehr Konditions- und Kraftfördernde Angelegenheit, aber leider sind eben Achterfahrten bei dieser Stadtrundfahrt von der Steuermanns (bzw. Frau) Seite eine sehr herausfordernde Angelegenheit. Bei Überholverbot, Gegenverkehr und etlichen Brückendurchfahrten entstehen eine Menge knifflige Situationen. Dank den 3 Steuerfrauen (nacheinander Sabine, Bianca, Ina), die diese Situationen alle im höchstem Grade gemeistert haben.

Der Rest ist schnell berichtet: Schaut auf die diversen Bilder in den einschlägigen Medien. Auch wenn Bilder (oft) lügen: Berlin von Wasser aus, ist immer wieder ein Erlebnis, na und wir mit uns erst recht. Und nachdem uns Daniela im Achter auf Grund eines „Anschlusstermins“ am „Haus der Kulturen der Welt“ verlassen und dann Uwe in den Achter kam, entstand spontan der Entschluss, über den Landwehrkanal in Richtung Bootshaus zu fahren.

Gut, so spontan war das nun auch nicht, einige hatten das schon vorher im Kopf.
Aber eben ein Bier bzw. Aperol am Urbanhafen hat eben auch was, als eine schnöde Rückfahrt mit andauernden Brems- und Stopp Manövern und hohen Mauern im Spreeinnenstadtbereich. Außerdem, wo, wenn nicht am Urbanhafen konnten dann die mitrudernden Damen ihre Köstlichkeiten kredenzen? Picknick am Urban!

J.W.

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