….eigentlich mal ein ganz interessanter Artikel zum Lesen im aktuellen „Fachblatt“ des Ruderns.
Aktuelles Heft (rudersport-magazin.de)
…aber dazu im Laufe des Textes.
Am Anfang steht wie bei Allem, der Wille.
Neben der Teilnahme von Master- und Altersklassenmannschaften an einer der wenigen Internationalen Ruderhöhepunkte der Bundeshauptstadt, stand dieses Jahr das Heranführen des Nachwuchses im erweiterten Fokus des Vereins.
Lang lang ist‘s her, dass einige Vereinsmitglieder als einzige Achtermannschaft, noch mit Holzriemen an der Weidendammer Brücke (Friedrichstraße), mit Rudi als Steuermann (da als einziger Streckenkenntnis auf der „Westspree“) zum ersten Quer durch Berlin nach der Wiedervereinigung starteten. Damals wurde noch „mit dem Strom“ gerudert, das Ziel befand sich an dem heutigen Startpunkt an der Eisenbahn- und S-Bahnbrücke Jungfernheide.
Nach einigen Streckenvarianten gibt es die nun heutige Streckenvariante, Start Jungfernheide, Ziel Haus der Kulturen der Welt/Bundeskanzleramt mitten in der heutigen City.
Eigentlich….ein auch touristischer und der politischen Bildung zuträglicher Highlight nach der Regatta. Genau das wollten der Verein dem Rudernachwuchs in persona von 3 gemeldeten und startenden Jugendmannschaften auch vermitteln.
Aber eben wirklich nur eigentlich. Denn ausgerechnet diesmal machte den Veranstaltern und uns diese Demokratie einen Strich durch die Rechnung. Auf Grund eines „Gefährungspotentials“ für unsere Mannschaften und Boote durch Teilnehmer von „Großdemonstrationen“ in der Berliner Innenstadt durften die Mannschaften zwar die Strecke rudern, mussten aber dann über den Nord-, und Westhafen wieder zurück zu Start ausrudern. Die Jugendboote hatten dadurch nur 2km zu rudern und mussten über den Charlottenburger Verbindungskanal wieder zurückrudern. Aus Sicht der Getränkebezahlung, auf Grund von „Neuwasserlagen“ und der Nachbereitung des Wettkampfs sicherlich ein positiver Aspekt, aber ein Apresrudergetränk auf der Terrasse des Hauses der Kulturen der Welt, mitten in der Bundeshauptstadt, hat durchaus mehr Potential. Die Weitergabe des bildungspolitischen Auftrags gegenüber unserem Rudernachwuchs wurde durch diese Tatsache natürlich auch etwas eingeschränkt.
Aber vielleicht wird ja die Sehnsucht nach einer funktionierenden Stadt/Gesellschaft geweckt.
….naja, und der Landstrich, in welchen sich der „Sattelplatz“ befand, zwischen Brücke, Schleuse und Stadtautobahn gehört sicherlich nicht zu den architektonischen Perlen Berlins.
Trotzdem auch hier nochmals die Anerkennung an den LRV Berlin für die Orga.
Gerudert wurde natürlich auch.
Vorweg: Der Rudernachwuchs der Rugm.Rotation hat sich international, als einige der wenigen Berliner Boote, gezeigt!!
Bei den Jungs gab es leider keine Gegenmeldungen. So sind sie ein einsames Rennen gefahren, haben im Zeitvergleich mit den MixBooten ihrer Alterklasse nachgewiesen, dass sie auf der ruderischen Höhe sind.
Das Nachwuchs-MixBoot hat gezeigt, dass sie durchaus mit einem „Nachwuchszentrum“ mithalten können. 5 sec hinterm Sieger sind keine Welt.
Die Junioren haben sich in der Mitte des Feldes eingeordnet. Wobei sicherlich die Streckenlänge von 7km für diese Ruderer ziemlich neu war. Ein dritter Platz in der AK ist neben dem touristischen Highlight der Stadtrund(ruder)fahrt ein schönes Ergebnis (und macht vielleicht Neugierde auf mehr).
Übrigens die Ergebnisse könnt der geneigte Leser, insofern er sich bis hierhin durchgekämpft hat unter Regattaergebnis (lrvberlin.de) finden.
Tja und hier ist jetzt der geeignete Punkt um auch ein anderes Thema zu platzieren.
Der interessante Artikel am Anfang des Textes.
Objektiv recherchiert, gut geschrieben, nur mit einer etwas zu reißerischen Überschrift.
Unser neuer „Nachbarverein“ kann(und will) eben seine Wurzeln nicht verleugnen und sucht eine neue Rundumversorgung bzw. hat sich bisher einem Erkenntniszuwachs erfolgreich verschlossen.
Ja, Nachwuchsarbeit kostet, und das eben auch nicht nur Nerven. Welcher (Ost)Verein in der Bundesrepublik Deutschland hat in der Nachwuchswendezeit mit so wenigen Mitgliedern, dem Bootshaus(rück)kauf, auch weiterhin versucht „Nachwuchskader“ und einem Vorsitzenden gemäß des alten Sportsystems für das System Leistungssport zu „produzieren“, wie unser Verein?
Auch aus diesem Grund konnten sich wohl einige Landestrainer den Job „sichern“. Im Nachwuchsbereich waren da ja doch einige Sportler in den jeweiligen Auswahlmannschaften zu finden (obwohl die Vereine von diesen Sportlern, trotz des enormen materiellen und Betreuungsaufwandes nie wieder was haben).
Das dieses System an irgendeinem Punkt durch die wenigen Mitglieder des Vereins mal in Frage gestellt wird, liegt im normalen Lauf der Dinge…..
Rudergemeinschaft Rotation Berlin e.V.
Das war der kleine Ausflug in die Vereinspolitik. Kommen wir auf QdB zurück.
Der „Rest“ ist schnell geschrieben.
Die „alten Säcke“ haben ihren Gig Vierer in der AK gewonnen und waren wohl von allen Gig Vierern nicht die Langsamsten (dritte Zeit von allen in den AKs). Die Damen haben das Handicap des immer wieder bei jeden Schlag anzuschiebenden Bootes mit Bravour gemeistert – super Platzierung in der Mitte des Feldes.
Im Siegerachter des Hauptrennens war ebenfalls noch einmal der Vereinsname Rotation genannt.
Also insgesamt eine, für den Verein, gelungene Veranstaltung. Das gemeinsame Apres Rudern am HdKdW müssen wir dann wohl auf das Jahr 2023 verschieben.
Vielleicht tuts ja ein gemeinsames Abladen auch mal .
Bis dahin, und immer dran denken: Rudern soll Spass machen und Erlebnisse verbinden.
(geschrieben von J.W.)
Die Ergebnisse gibt es hier.
Wir freuen uns schon auf „Quer durch Berlin 2023“ mit vielen Booten unseres Vereins!