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Die (einsame) Märkische Umfahrt

Gedacht war die Fahrt eigentlich als Ersatz für die geplante Wanderfahrt Masuren, die dann aber auch abgesagt werden musste. Gewünscht hätte ich mir die Fahrt als Ferienfahrt mit vielen jungen und alten Ruderkameraden. Ging alles nicht, also hab ich mir meinen kleinen Sohn geschnappt und bin mit privatem Boot am Freitag Mittags aus Neu Venedig gestartet. Der erste Tag führte dann über Seddinsee,  Wernsdorfer Kanal zum Campingplatz Krossinsee. Spätes Mittagessen und weiter zur Schleuse Neue Mühle. Vorher noch etwas Dollenfett im Ruderverein KW „geborgt“!

Fantastisches Ruderwetter, leichter Schiebewind und 22*C. Also gemütlich weiter über Krimnicksee, Krüpelsee, Bindow zum Gasthaus Kober. Anlegen Boot an Land ziehen, Duschen Abendbrot 38km auf der Uhr

Samstag wieder fantastisches Wetter, Start gegen 8:30Uhr durch Prieros zur Schurre an der Schleuse Prieros. Unproblematisch. Heidesee mit Waldhotel weiter in Richtung Hermsdorfer Schleuse. Mein Sohn ärgerte etwas die Angler vor der Einfahrt, kaum Wartezeit und ab Richtung Märkisch Buchholz. Der Schleusenwärter brabbelte etwas von kaputter Schurre in Märkisch Buchholz, na mal sehn. Weiter auf dem Dahme-Umflut-Kanal . In MB dann eine Gruppe Paddler eingeholt, denen beim Umsetzen geholfen und sie dann uns. Üble Plackerei, alleine wäre schwierig geworden 6,50m ging’s bergauf. Zwei Kilometer weiter dann noch ein Wehr, weniger schwierig, aber auch anstrengend. Habe mich bei den Paddlern mit ner Flasche Bier bedankt. Dann weiter zum Tagesziel Leibsch, langweiliger Kanal bis zum Köthner See. Starker Schiebewind lässt erstmalig Segeln zu, Sohn ist begeistert bis zu 9km/h. So segeln und Rudern wir nachmittags bis Leibsch, Doppelschleuse, höchster Punkt und jetzt abwärts auf der Spree. Viele Paddler auch wieder Mobos und Strömung. Rast in Neuendorf am See mit Imbiss am Spreekahn. Schleusenzeiten 17:00 oder 19:00 Uhr in Alt Schadow. 17:00 Uhr scheint nicht möglich, also gemütlich segeln über den Neuendorfer See. Da dann irgendwie gegen 16:45 dann doch das Ende des Sees naht, Schiebewind weiter drückt und unter lauten Anfeuern des Schleusenwärters grandioser Kilometersprint in die Schleuse Alt Schadow bergab. Langsames Austrudeln bis Wasserwanderrastplatz Werder an der Spree. Zelten und Essen gehen im Dorf. Schmerzhafte Nacht(Luftmatratze lies Luft). 

Früher Start am Sonntag 8:00 Uhr los Richtung Beeskow. Gleich nach dem Start Schurre Kossenblatt ewig lang mit viel Kraut. Briescht, Trebatsch und Sabrodt. In Sabrodt beim Fischer Topf Kaffee und Fischbrötchen, Kaffee lecker, der Rest naja. Rauf auf den Schwielochsee Richtung Glowe, wieder Schiebewind mit mächtiger Welle. Kam sogar zum Schluss ein paar mal rüber. Große Motorboote mit Wellen ohne Rücksicht. Fähre Leißnitz mit Drahtseil quer über die Spree, irgendwann lies er uns durch. Über Kummerow nach Beeskow. Dort dann durch Selbstschleuse in den unteren Hafen und zurück laufen zur Fischgaststätte am Ruderverein Beeskow. Lecker Fisch und Bier und noch nicht am Ende. Also weiter. Spreeabwärts Richtung Raßmannsdorf, dort hatte ich von Beeskow aus ein Zimmer bestellt. Schleuse Neubrück, nagelneu, Selbstbedienung, dann Anlegen Bootspflege, Körperpflege lecker Abendessen und auf Matratze schlafen.

Gab Kraft für den letzten Tag. 

Montag Start gegen 9:00Uhr ab Neubrück, Natur pur, Drahendorf Nadelwehr also wieder Schurre. Dann ein hartes Stück Arbeit auf dem Oder-Spree-Kanal, Gegenwind und alle 100m ein Schild, damit man weiß, wie lange es noch dauert. Schleuse Fürstenwalde mit Schurre, dann essen gehen im Steakhaus. Weiter Gegenwind bis Alte Tränke. Riesige Paddlergruppe überholt, die dann bei der letzten Schurre halfen. Viel Wasser in der alten Spree, volle Fahrt Richtung Rahnsdorf. Endlose Windungen Natur pur, man hört die Autobahn viel zu früh. Kurz vorher noch der einzige kurze Schauer mit anschließend fantastischem Regenbogen in Freienbrink. Hohenbinde dann Neu Zittau , Erkner über den Dämeritzsee nach Neu Venedig 

Anlegen Punkt 22:00 Uhr.

Wunderbare Tour mit kaum Materialproblemen, man sollte sich einen Tag mehr Zeit nehmen. Mit allen Umwegen dann doch ein bisschen über 200km, 59 Brücken und ne Menge Blasen an den Händen.

Aber sonst wäre es ja Wanderfahrt und Rotation betreibt kaum Wanderrudern… 

Frank-Michael Fege